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Im Rahmen der zunehmenden Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft durch die Corona-Krise weist der CEO des Sendernetzbetreibers UPLINK Network GmbH, Michael Radomski, auf die besondere Stabilität des UKW-Rundfunks, die Bedeutung des UKW-Netzes für die Bevölkerungsinformation sowie die Herausforderungen durch die zunehmende Verlagerung von Internetnutzung ins Home Office hin:

UKW-Infrastruktur ist sicher                                                 

Durch die Marktöffnung bei der technischen UKW-Verbreitung hat es in den vergangenen 5 Jahren massive Investitionen in die UKW-Sendelandschaft gegeben. Alleine UPLINK hat als größter UKW-Senderbetreiber mit einem zweistelligen Millionenaufwand über 750 Anlagen modernster Bauart in ganz Deutschland installiert. Für private und öffentlich-rechtliche Sender wird darüber u.a. das Programm von Deutschlandradio, aber auch das des RBB und Teile des Programms des NDR verbreitet. Die eingesetzte Rundfunktechnik arbeitet dabei quasi wartungsfrei, d.h. selbst ohne Reparaturen und andere Eingriffe würden nach 12 Monaten noch 98 von 100 Sendern problemlos ohne jegliches menschliches Zutun laufen. Mit entsprechendem Service werden temporäre Ausfälle aktuell fast immer nach wenigen Minuten oder Stunden behoben. Das UKW-Radio ist damit der stabilste Kommunikationsweg, der zudem praktisch jeden Einwohner in Deutschland erreicht.

Aktuelle Lage zeigt, dass UKW-Rundfunk dauerhaft benötigt wird

Die Auswirkungen des Corona-Virus zeigen, wie schnell moderne Gesellschaften weltweit unter massiven Druck geraten können. Die Vorwarnung vor einer solchen Krise und ihren Auswirkungen ist – wie wir jetzt sehen – dramatisch kurz. Gleichzeitig steigt das Informationsbedürfnis der Bevölkerung und die Notwendigkeit, gegen Panikmache und Fake News vorzugehen. Auch wenn derzeit die Internet- und Mobilfunk-Leitungen noch problemlos funktionieren, wäre bei deren Ausfall eine Kommunikation für die Masse der Bevölkerung nur über den klassischen terrestrischen UKW-Rundfunk sichergestellt. Die derzeitige Situation lehrt uns, dass wir uns zukünftig noch stärker auf die Vorteile dieser bestehenden Strukturen konzentrieren sollten.

Corona-Krise ist Lackmustest für den Ausbau der Digitalisierung

Durch die Notwendigkeit, soziale Kontakte massiv zu verringern, werden sich vermutlich weite Teile der arbeitenden Bevölkerung für die nächste Zeit in ihre Wohnungen zurückziehen. Hier zeigt sich, ob solche Unternehmen, bei denen es möglich ist, ihre Prozesse soweit digitalisiert haben, dass ihre Mitarbeiter auch effizient von zuhause aus arbeiten können. Die Corona-Krise wird daher der erste externe Lackmustest, ob digitale Prozesse reibungslos funktionieren und auch mit dezentral verteilten Mitarbeitern effizient genutzt werden können. Dies gilt im Rundfunk vor allem auch für die Programmerstellung, die nur noch erschwert in einem zentralen Funkhaus erfolgen kann.

Datenleitungen im Home Office müssen priorisiert werden

Als konkrete Gefahr sehen wir dabei aber die Umverteilung von Datenströmen aus den zumeist gut angebundenen Unternehmen in die dezentralen Haushalte. Insbesondere Videokonferenzen benötigen viel Datenvolumen, das die auf Privatnutzung fokussierten DSL-Anbindungen überfordern kann. Vor allem, wenn in dicht bevölkerten oder sehr abgelegenen Wohnlagen vielen Menschen gleichzeitig arbeiten und andere dazu noch intensiv Video-Streaming oder Online-Spiele nutzen, wird dies schnell zu einer Überlastung der Datenverbindungen führen.
Es muß daher jetzt unbedingt sichergestellt werden, dass arbeitsbezogener Datenverkehr auf privaten Leitungen immer Vorrang hat – notfalls auch durch die Reduzierung von Kapazitäten für Video- und Spiel-Kanäle oder IP-TV-Angeboten. D.h. Film-Angebote wie AMAZON und NETFLIX oder die Online-Spiele FORTNITE und CALL OF DUTY müssen zu den Arbeitszeiten auf den DSL-Leitungen technisch separiert und notfalls gedrosselt oder abgeschaltet werden. Schon heute sind die privaten DSL-Leitungen oft überbucht, d.h. wenn alle Anschlüsse in einer Region gleichzeitig genutzt werden, kommt es zu spürbaren Engpässen. Dieser Effekt wird sich durch die Arbeit von zuhause aus und durch die gleichzeitige Nutzung von Freizeitangeboten im Internet massiv verstärken.
Dasselbe gilt für die nationale Netzwerkarchitektur. In Italien hat sich der Internetverkehr in den letzten Tagen um bis zu 70% erhöht, angeblich auch wegen des Online-Spiels FORTNITE. In der Schweiz hat sich der Telefonverkehr in den letzten Tagen zeitweilig verdreifacht, was bereits zu Ausfällen geführt hat.

Quelle: Pressemeldung der UPLINK Network GmbH